Sýkora und die Eger

Vormittagsveranstaltung: thematische Exkursion entlang des Flussufers mit mehreren Stationen an den Stellen, an denen Zdeněk Sýkora gemalt hat

Am Vormittag unternahmen wir mit einer Gruppe von Interessenten am rechten Ufer flussauf entlang der Eger (tsch. Ohře) einen Spaziergang von Počedělice nach Obora. Unterwegs machten wir Halt auf einer kleinen Wiese in Sichtweite von Počedělice, die heute zugewuchert ist. Sie ist kaum betretbar und hat ihren landschaftlichen Reiz verloren. Es ist schwer vorstellbar, was für ein wichtiger Ort sie einst gewesen ist. Ab den fünfziger Jahren war sie nämlich Anlaufstelle und Inspiration für Künstler – nicht nur für Zdeněk Sýkora und Vladislav Mirvald aus Louny, die diesen Ort entdeckt hatten, sondern später beispielsweise auch für Otakar Slavík und Karel Malich und ab den sechziger Jahren für viele Künstler des Kunstzirkels Louny. Der Grund war für alle derselbe: Man hatte von dort einen herrlichen Ausblick auf die Eger, an ihrem Ufer spiegelten sich im Wasser die Bäume, zwischen denen hier und da die Fassade eines Bauernhäuschens aufblitzte. Das war das häufigste Motiv ihrer Bilder.

Der Weg nach Obora durch ein Getreidefeld war herrlich. Wir fanden auch den Ort, an dem die Bäume für eine Weile den Blick auf den Berg Oblík freigeben, ein Motiv, das insbesondere Vladislav Mirvald auf seinen Bildern festhielt. Dort verbindet sich auf überraschende Weise das Motiv der Eger mit dem des Böhmischen Mittelgebirges.

Gedenknachmittag 

Die Gedenkstunde begann, wie es inzwischen Tradition ist, mit persönlichen Erinnerungen an Zdeněk Sýkora. Die Rede hielt diesmal Libor Veselý, ein langjähriger Freund und Mitarbeiter.

Durch die Landschaft Zdeněk Sýkoras

Bei einer Ausstellung, die wieder direkt am Ufer der Eger stattfinden wird, können sich die Besucher selbst ein Bild von den Werken der Teilnehmer des Symposiums „Malen in Počedělice“ machen. 

Počedělice in früherer Zeit

Počedělice feierte im Mai dieses Jahres ein großes Jubiläum – vor 800 Jahren wurde der Ort erstmals erwähnt. Für alle, die sich für Geschichte interessieren, hatte das Ehepaar Věra und Jindřich Novotný in Zusammenarbeit mit Ortsansässigen und vor allem mit dem Museum und dem Archiv in Louny eine Ausstellung vorbereitet, die anhand historischer Fotos, Landkarten und Dokumente die Geschichte anschaulich werden ließ.

Počedělice auf Gemälden und Fotografien

Das Motiv der Eger in Počedělice war im vergangenen Jahr bei Ausstellungen verschiedener Künstler präsent, zum Beispiel: Zdeněk Sýkora – Meine Natur, Galerie Zdeněk Sklenář, Prag; Otakar Slavík – Rückschau, Kunstgalerie Karlovy Vary; Jan Samec – Am Ufer der Eger, Galerie der Stadt Louny; Tomáš Polcar – Hemisphären, Kunstgalerie Karlovy Vary; Anna Vančátová und Bohuslav Maleček – Gemälde, Galerie „Zahradní dům“, Teplice; Jiří Jiroutek und Pavel Planička – Eine andere Landschaft, Galerie der Stadt Louny und Bechervilla Karlovy Vary; Vladislav Mirvald – Sinn für Landschaft, Galerie für modere Kunst, Roudnice nad Labem; David Šlajs – Zwischenräume, Galerie ČSOB, Plzeň; Vuk Zörner – Landschaft, Kirche, Figur, Galerie der Stadt Louny (bis 31. 8.).